Ein ägyptisches Alabaster-Grablot, Neues Reich, ca. 1550 - 1069 v. Chr.

Dieses seltene Lotgewicht stammt von einer altägyptischen Totenwaage. Es ist aus cremigem ägyptischen Alabaster (Kalzit) in Form eines birnenförmigen, eiförmigen Gefäßes geschnitzt. Der glatte Körper hat einen schmalen Hals und einen ausgestellten Rand und wurde an einer Schnur aufgehängt. Solche Gewichte wurden als vertikale Referenzlinie zum Justieren der Waage verwendet, wenn die wichtige Zeremonie des Wiegens des Herzens durchgeführt wurde.

Hintergrund: Die Ägypter betrachteten das Herz als Sitz des Intellekts und der Emotionen; als solches spielte es eine zentrale Rolle bei der Wiedergeburt eines Menschen im Jenseits. Das Herz des Menschen wurde in einem von Osiris, dem Herrscher der Unterwelt, überwachten Gerichtsverfahren gegen die Feder aufgewogen, die die Göttin der Wahrheit, Ma'at, darstellte. Das Gericht war ein häufiges Thema der Grabkunst, insbesondere auf Papyri und Särgen. Im Mittelpunkt der Szene stand eine große Waage, mit dem Herzen in einer Schale und entweder einer Feder oder einer winzigen Figur von Ma'at in der anderen Schale. Anubis, der Wächter der Waage, wiegt das Herz, wobei die linke Hand das Senklot der Waage berührt und die andere die Schnur hält, die an einer Schale befestigt ist.

„Der im Grabe liegt, sprach:
„Achte auf die Entscheidung der Wahrheit
und das Senklot der Waage, je nach seiner Haltung!‘“

Papyrus von Ani, Tafel 3 – ca. 1250 v. Chr. – 19. Dynastie

Zustand : Das Gewicht hat eine wunderschöne Form mit nahezu perfekter Symmetrie, die Aufhängeöse ist verloren gegangen, ansonsten ist es intakt und insgesamt in ausgezeichnetem Zustand. Fotografiert auf einem Kristallsockel, der auf Anfrage erhältlich ist.

Abmessungen : Höhe: 1 1/4 Zoll (31,2 mm), Durchmesser: 2/3 Zoll (17,3 mm)

Herkunft : Privatsammlung des Ägyptologen Geoffrey Metz, Schweden, erworben 1998 von Tetragon, London. Metz-Sammlungsnummer: M1314, mit schwarzem Pigment markiert.